Buch | Tschernobyl/Fukushima |
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Information gehen direkt nach der Katastrophe an die Bevölkerung (S.13, Z.10/S.28, Z.20-S.30, Z.10*) | Die Menschen wurden nicht ausreichend informiert. Man wusste, dass manche KKW nicht sicher waren.
Direkt nach dem Unfall in Tschernobyl gibt es zunächst keine Informationen. Der japanische Staat hielt während der Katastrophe, die tausende Tote und Verkrüppelte mit sich brachte, gezielt Strahlenwerte zurück und belog damit die Bürger. |
Fliehende Bürger aus Sperrzone1** werden ermordet (S.153, Z.18-24*) | Überlebende Bürger aus Sperrzonen können sich frei bewegen |
Versagen ist menschlich. Mit Versagen nicht zu rechnen, ist verantwortungslos und unmenschlich. Die Atomwirtschaft setzt auf technische Wunderwerke, die nicht versagen" (S.9, Z.12 - 19*) Wenige ziehen daraus eine Lehre, die Leute wollen vergessen. | In der Realität kann man KKW-Unfälle aufgrund von menschlichem/technischem Versagen, Terroranschlägen,
Naturkatastrophen auch nicht vollkommen ausschließen. Aus Tschernobyl zieht niemand eine Lehre, in Fukushima passiert der gleiche Fehler noch einmal: Man geht bei Kernkraftwerken hohe Risiken ein, weiß oft wie gefährlich und störanfällig diese Technik ist. Den Bürgern wurden sie jedoch als sicher verkauft. Nach Katastrophen hört man nur noch wenig, obwohl die Radioaktivität sich nur sehr langsam abbaut und die dadurch entstehenden gesundheitlichen Folgen sehr langfristig sind. |
Quelle: Pausewang, Gudrun: Die Wolke | Quelle: (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-77531679.html ) |
In Deutschland sind zurzeit 9 Atomkraftwerke in Betrieb, die sieben Reaktoren, die während des Atommoratoriums
abgeschaltet wurden, werden endgültig stillgelegt. Der Pannenreaktor Krümmel wird auch vom Netz bleiben.
Nach dem von der Bundesregierung im Jahre 2000 beschlossenem Atomausstieg sollten eigentlich alle deutschen Atomkraftwerke bis
2022 vom Netz gehen.(vgl.Q1) Dieser Atomausstieg wurde jedoch von der Bundesregierung von Angela Merkel geändert. Demnach sollten die
Kraftwerke im Schnitt ca. zwischen acht und 14 Jahren länger Strom liefern. Doch nach der Katastrophe in Japan wurde der
Ausstieg aus dem Ausstieg für 3 Monate während des Atommoratoriums ausgesetzt und 7 Reaktoren, die vor 1980 in Betrieb gingen
abgeschaltet. Dazu wurde von dem ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten die endgültige Abschaltung für
Neckar-Westheim 1 verkündet. Jedoch einigte sich die Bundesregierung mit den Ländern parteiübergreifend auf eine stufenweise
Abschaltung. Danach sollen nun doch alle Atomkraftwerke in Deutschland bis 2022 abgeschaltet werden.Die Linke fordert jedoch,
dass man den Atomausstieg im Grundgesetz verankern sollte, damit er unumgehbar wird.
Zudem gibt es in Deutschland eine nicht genau bekannte Zahl amerikanischer Atomsprengköpfe. Laut des Natural Resources
Defence Council sind in Deutschland ungefähr 150 Atomsprengköpfe auf den US-Stützpunkten Büchel und Ramstein stationiert.
Insgesamt gingen in Deutschland von 1957 bis 2004 110 atomare Anlagen in Betrieb.
Dazu zählen wissenschaftliche und kommerziell genutzte Anlagen.
Quellen:
Auswirkungen der Radioaktivität auf die Gesundheit Bei radioaktiver Verstrahlung bekommt man zunächst Übelkeit, welche wenige Stunden bis Tage nach der Verstrahlung einsetzt.
Danach geht es einem meist zwei Wochen besser, dann folgt Appetitlosigkeit, Haarausfall und Durchfall.
Wenn man eine Dosis von mehr als drei Sievert abbekommt, hat man häufig noch Blutungen unter der Haut und im Mund.
Nach bereits 30 Tagen sterben 50 % der Opfer, die mehr als vier Sievert abbekamen.
Sievert ist die Einheit, die abbekommene Energiemenge angibt, die man pro Kilogramm Eigengewicht abbekommt.
Doch wenige Millisievert pro Jahr machen dem Körper nichts aus.
Bei höheren Dosen steigt die Krebsrate. Bei Kindern ist die Gefahr größer an Krebs zu erkranken, als bei Erwachsenen.
Sterilität, Missbildungen und Gehirnschäden bei den Kindern der direkt Geschädigten sind die Folgen.
Bei einem atomaren Unfall empfehlen Behörden, um kein radioaktives Jod aufzunehmen, Jodtabletten einzunehmen.
Diese sollen Verhindern, dass sich kein radioaktives Jod in der Schilddrüse anreichert und dort später Krebs auslöst.
Quelle:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/folgen-radioaktiver-strahlung-unsichtbar-und-tueckisch-1.1071507
Im Jahr 1998 beschließt die Bundesregierung Deutschlands, vollkommen auf Atomkraft, wegen den Sicherheitsrisiken, zu verzichten und Deutschland mit anderen Möglichkeiten mit Energie zu versorgen, z.B durch erneuerbare Energie. (vgl. http://www.bmu.de/atomenergie_sicherheit/downloads/17_legislaturperiode/doc/5409.php) Nach Tschernobyl wurde in Deutschland kein weiterer Kernreaktor gebaut.(vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Katastrophe_von_Tschernobyl ) Jahre nach der Katastrophe diskutiert Deutschland noch über die Nutzung von Kernkraftwerken. Die Bevölkerung und die deutschen Politiker befürchten, dass die Strompreise steigen werden, wenn sie auf die Nutzung der Kernenergie verzichten. Dennoch lautet der Beschluss der Bundesregierung, dass bis 2021 das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet werden soll. (vgl. http://www.after-chernobyl.de/ ) Zurück
Die Tschernobyl-Katastrophe im Jahr 1986 ist dafür verantwortlich, dass 600 Millionen Menschen in Europa gesundheitlich
betroffen sind und jahrelanges Leid ertragen mussten. In der ersten Zeit herrschte keine große Panik unter den Menschen,
weil die Politiker das eigentliche Geschehen vertuscht haben. Trotzdem, hatten viele Menschen Handmessgeräte, doch damit
konnte man keine Lebensmittel untersuchen und genaue Daten konnte man damit auch nicht herausfinden. Milchbauern hatten ihr
Heu noch rechtzeitig in ihre Scheunen gelagert, so dass sie ihre Kühe mit unbelastetem Futter füttern konnten. Einige Menschen
hatten starke Verletzungen und andere wurden sogar vermisst. Manche wurden heute noch nicht wieder gefunden. Es herrschte lange
Zeit ein entsprechendes Chaos.
Auch im Buch, auf dem Bahnhof sind alle ziemlich panisch. Sie wollen so schnell wie möglich aus dem betroffen Ort raus und keine
radioaktive Strahlen abbekommen. In dem großen Chaos wird keine Rücksicht genommen, kleine Kinder werden weggestoßen, überrannt
oder einfach übersehen. In dem Buch wird beschrieben, dass nur ganz wenige Menschen an dem Ort, an dem sie ihr zu Hause haben,
zurück bleiben.
Nach der Tschernobyl - Katastrophe am 26.April 1986, dem sogenannten "Super - GAU" , fragen sich sicherlich einige,
wie es in Tschernobyl heute aussieht und wie hoch die Strahlung dort noch ist !
Heute ( 25 Jahre nach der Katastrohe ) ist Prypjat ( eine ukrainische Stadt nahe von Tschernobyl ) immer noch eine Geisterstadt,
da kein einziger Bewohner je wieder zurrückkehren konnte. Früher hatte die Stadt 50.000 Einwohner und heute nur noch
offiziell 0 Einwohner. Denn auch noch heute ist die Erde von den radioaktiven Teilchen verseucht. Die Erde zu reinigen ist
unmöglich. Die Umgebung ist selbst nach 20 Jahren der Katastrophe unbewohnbar, sogar die Pflanzen werden weiterhin vergiftet.
Im Kern des Reaktors befindet sich noch immer das abgekühlte Brennmaterial, das eine große Bedrohung darstellt.
In manchen Gegenden ist nie wieder Leben möglich. Trotz alldem dürfen die ehemaligen Bewohner von Prypjat jedes Jahr am 9. Mai
die Stadt kurz besuchen, um der Toten zu gedenken. Jedoch nur Personen über 18 Jahren, da die Radioaktivität noch erhöt und das
Gelände verseucht ist.
Unbefugte können nicht in die Stadt gelangen, da die einzige Zufahrtsstrasse sehr streng bewacht wird, und man nur mit einer
Sondergenemigung einfahren darf!
Heutzutage kann man sich für kurze in der 30 km - Zone aufhalten, doch wenn man sich dem Sarkophag nähert, steigt die
Strahlenbelastung. Auch wenn die Strahlenbelastung an manchen Stellen sehr hoch ist, kann man sich dort in einem begrenzten
Zeitbereich aufhalten. Bei den wenigen Einwohnern die Tschernobyl noch hat führt die Dauerbestrahlung nicht zum Tod. Im Dorf
Tschernobyl (einige Kilometer südlich des Reaktors) leben heute etwa 100 Leute, die trotz der Gefahr zurückgekehrt sind.
Das Leben in der Zone ist per Gesetz verboten, trotzdem sind viele alte Leute zurrückgekehrt, um dort ihre "letzen Jahre"
zu verbringen. In der 30km-Zone insgesamt sind dies ca. 200 kleine Gemeinschaften mit älteren Menschen. Jedoch Kinder dürfen
dort unter keinen Umständen leben! Auch wenn das Leben in der Zone eigentlich verboten ist, wird es von den Behörden
stillschweigend toleriert.
Problematisch ist, dass sich viele Bewohner der Zone und auch der angrenzenden Gebiete, wegen Armut von den Waldpilzen und
selbst angebauten Gemüse ernähren. Dieses ist sehr stark radioaktiv belastet.
Die meisten Evakuierten, denen es aufgrund der Katastrophe gesundheitlich schlecht geht, leben in einem Vorort von Kiew oder in Slawutitsch, einer Stadt die sich 60 km vom Reaktor befindet.
Hier noch ein paar Einzelheiten :
Tschernobyl ist keineswegs ein stillgelegtes Brachland, sondern ein beliebtes Touristenziel.
Es gibt viele Unternehmen, die für 122 Dollar eine Reise in diese immer noch leicht verstrahlte Zone anbieten. Rund 7000
Menschen treten diese Reise im Jahr an.
Im Umkreis von 300m wurde Strahlung gemessen werden und das nur 5-8 mal stärker als in Deutschland jeden Tag. (vgl. Q1)
Verblüffend ist ,dass nur 10m vom Reaktorblock entfernt Pflanzen gedeihen.
Aber immer noch sterben Menschen an den Langzeitfolgen. Die meisten Menschen sterben an Krebs, vor allem an Schilddrüsenkrebs,
wegen dem verstrahltem Jod, dass die Menschen eingeatmet haben und das sich in der Schilddrüse abgelagert hat. Die
Säuglingssterberate und Missgebildetenrate ist in Tschernobyl und Umgebung auffallend hoch. Auch in Deutschland hat sich nach
der Katastrophe die Säuglingssterblichkeit erhöht. Im Jahr nach dem Unfall war sie 4,8 - 8% höher als erwartet. (vgl. Q.4)
Der Schutzmantel des Reaktorblockes 4 in Tschernobyl bekam Risse, deshalb wurde die französische Firma "NOVARKA" beauftragt
einen neuen Schutzmantel anzufertigen, der endgültig den Ausstieg von radioaktiven Materialien verhindern soll. Dieser soll
bis 2015 außerhalb fertig gestellt werden und dann über Schienen auf den Reaktor geschoben werden.
Die Kosten belaufen sich auf etwa 1,4 Milliarden US-Dollar. (vgl. Q2)
Quellen: