Maravan

Maravan ist ein 33 jähriger dunkelhäutiger Tamile, der als Asylant in der Schweiz lebt. Als Küchenhilfe arbeitet er im Schweizer Nobelrestaurant ,,Huwyler" und erhält dort ein recht bescheidenes Einkommen (S.15, Z.21; S.18, Z.24). Maravan wohnt in einer Gegend, in der die meisten Asylbewerber wohnen, überwiegend Tamilen (S.22, Z.23). Er wohnt alleine in einem braunem Mietshaus aus den fünfziger Jahren (S.17, Z.6), in seiner Wohnung ist es sehr aufgeräumt, wie Andrea später auch feststellt (S.47, Z10). Schon früher war er den Lehrern und Mitschülern mit seinem vielen Wissen überlegen, er war schon früher geschickter, begabter und einfallsreicher als seine Lehrmeister (S.23, Z.18) und fand somit keinen Anschluss. Er konzentrierte sich aufs lernen und blieb alleine , er war schon früh zum Einzelgänger geworden und war es bis heute geblieben. Maravan hat wenig Kontakt zu Frauen oder sonstigen Leuten (S.26, Z.3). Aufgewachsen ist Maravan mit seinen 3 älteren Geschwistern in Jaffna bei seiner Großmutter und deren Schwester Nangay (S.15, Z.13), denn seine Eltern sind bei den Progromen 1983 umgekommen (S.15, Z.11). Seine Eltern waren zu ihren Lebzeiten meistens abwesend (S.20, Z.1). Alles, was Maravan in seiner Jugend an Schulwissen gebraucht hat, hat ihm Nangay beigebracht. Auch seine große Leidenschaft, das Kochen, hat sie ihm beigebracht. In einem Hotel , in dem er mit 15 Jahren gearbeitet hat, lernt er zusätzlich die Kunst der ayurvedischen Küche. Maravan findet seine Jugend eher weniger schön, nur wenige Dinge, wie das Kochen mit Nangay, sind eines der schönen Erinnerungen (S.48, Z.27). Trotzdem hat er Heimweh, jedoch nicht nach dem Sri Lanka, das er verlassen hat, sondern nach einem friedlichen und gerechten Sri Lanka (S.51, Z.15). Maravan unterstützt die LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam), auf deren Hilfe er angewiesen ist, die die Tamil Tigers im Bürgerkrieg unterstützt. Maravan benötigt aber die Hilfe der LTTE, um Ulaga, seinen Neffen, aus den Fängen der Tamil Tigers zu befreien. Maravan besitzt eine empfindliche Nase, er legt Wert darauf nach nichts zu riechen (S.14, Z.11), wann immer möglich benutzt er die Dusche (S.14, Z.17).Körperpflege und Sauberkeit sind dem streng gläubigen Tamilen (S.17, Z.27), der nach sehr moralischen und ethischen Prinzipien lebt, sehr wichtig. Auch heute noch versuchen die Köche im Huwyler, von denen er sich als Küchenhilfe Techniken abschaut um dazuzulernen (S.23, Z.8), auf ihn herabzuschauen wegen der Befürchtung, er könnte ihren Job besser machen. Maravan träumt von einem eigenen Cateringservice mit Andrea, ebenfalls einer Angestellten im Huwyler, in die er sich verliebt hat. Maravan wird eines Tages gefeuert, weil er den Rotationsdampfer ausleiht, ohne zu fragen (S.64), um ein ,,echtes Curry" für Andrea zu kochen, welches sie dazu verleitet mit ihm zu schlafen. Nachdem er gefeuert wird, kocht er für seine Gemeinde, erhält jedoch nur wenig Einkommen. Als Andrea hinter das Geheimnis des Koches kommt, Essen zu kochen, das Menschen ineinander verlieben lässt, möchte sie dessen Künste für ihr privates Vergnügen nutzen (S.92). Sie gründen eine eigene Firma "Love Food", welche anfangs nur Ehepaare bedient. Später stellen sie ihre Dienste auch Kull, einem Zuhälter (und Geschäftsmann), zur Verfügung, der seine Geschäftskontakte und seine Prostituierten zusammen das "Love Menu" essen lässt, was das Vergnügen steigert. Als Maravan erfährt, dass Eric Dalmann ein Kunde von Kull ist, der nach Sri Lanka Waffen verkauft, entwickelt Maravan zusammen mit Andrea und Makeda, einer von Kulls Prostituierten, die viel Kontakt zu Dalmman hat, einen Plan durch den Dalmann stirbt. Hier wird deutlich, dass der sonst so nach moralischen und ethischen Prinzipien lebende Maravan auch Seiten besitzt, die diesen Prinzipien widersprechen. Als Hauptfigur im Roman gilt Maravan als die geheimnisvolle Person mit der Macht des Zaubers, die in seinem Essen steckt. Getarnt als einfacher Asylant, der als Küchenhilfe seine Karriere startet, bringt er seine Macht erst gegen Ende des Romanes zum Einsatz, aber erreicht mit ihrer Hilfe letztendlich seine Ziele.