Sandana

Maravan lernt die junge Tamilin zum ersten Mal im Tram kennen, als er durch ein Versehen hinfällt und sie mit sich zu Boden reißt (vgl. S.58). Später sieht er sie wieder auf einem fest, für das er kocht, wobei sie diejenige ist, die ihn anspricht und somit auf sich aufmerksam macht (vgl. S. 70). Beide erinnern sich an dem Namen des anderen, woraus man schließen kann, dass schon ihr beiderseitiges Interesse besteht (vgl. S. 70, Z. 22-24). Erneut sehen sich die beiden erst wieder auf dem fest Pongal, wobei Sandana nach einem Streit mit ihren Eltern zu Maravan geht und mit ihm spricht. Ihre Eltern sind gegen diesen Umgang, was sich vor allem bei dem Vater bemerkbar macht, der sich weigert, Maravan die Hand zu geben (vgl. S. 208, Z. 3).Sandana nannt dies "Streit der Kulturen" (vgl. S. 207, Z. 29). Sie zeigt sich sehr an Mravans Leidenschaft fürs Kochen interessiert, obwohl sie ihn gleichzeitig dazu benutzt, gegen ihre Eltern zu rebellieren. Dies ist ein relativ kindisches Verhalten und wirkt noch kindischer, da Sandana offenkundig noch nicht bereit ist, sich vollends von ihren Eltern loszusagen. Als diese sie auffordern, mit ihnen nach Hause zu kommen, fügt sie sich nach ein paar halbherzigen Weigerungen (vgl. S.208). Kurz darauf schafft sie jedoch den endgültigen Bruch. Sie kommt zu Maravan und fordert ihn auf, zu behaupten, mit ihr geschlafen zu haben. So müsste sie nämlich nicht den von ihren Eltern bestimmten Mann heiraten. Dass sie sich an Maravan wendet zeigt ihre Zuneigung zu ihm, sowie die Tatsache, dass sie auf sich allein gestellt ist. Maravan ist nicht bereit, einen solchen Schritt zu machen und bietet ihr deswegen Geld für ein Hotel an. Etwas enttäuscht gibt sie zurück: "Geld habe ich selber" (vgl. S. 209, Z. 22). Die beiden treffen sich jedoch immer noch danach und es zeigt sich deutlich, dass Sandana an Maravan interessiert ist. Sie hta genug Selbstbewusstsein, dies zu zeigen. Als Maravan bei einem Gedankenspiel sagt, dass sie beide am Meer wären, jedoch nicht ins Wasser könnten, da sonst die Sarongs durchsichtig würden, fragt sie kurzerhand: "Würde Sie das stören?". Seine Antwort lautet: "An Ihnen nicht." (vgl. S. 223, Z.2,4). Ihren Eltern hat sie nicht gesagt, wo sie ist und als ihr Vater sie sucht, kommt er zu Maravan. Sie hat also endgültig ihren tamilischen Hintergrund hinter sich gelassen. Ihr Vater scheint im Gespräch mit Maravan zu begreifen, warum Sandana sie verlassen hat: "Die Mädchen hier wollen ihre Männer selbst aussuchen" (vgl. S. 225, Z. 19). Er beschreibt die Lage folgendermaßen: "Sie ist kein Mädchen von hier", worauf maravn sagt: "Aber auch keines von dort." Sandana zeigt sich sehr offen gegenüber Andrea und Makeda. Sie hat weder mit Andreas sexuellen Neigungen, noch mit Makedas Beruf als Callgirl Probleme. Durch Maravan kommt Sandana ihrer tamilischen Kultur wieder näher und nimmt beginnt, den sri-lankischen krieg zu hassen. Ihr wird das Ausmaß des Krieges bewusst (vgl. S. 249, Z. 23 ff.). Zusammenfassend kann man sagen, dass Sandana die zweite Generation der Tamilen in der Schweiz repräsentiert. Sie gehört weder zu der einen Kultur, noch zur anderen und muss so ihren eigenen Weg finden. Sie ist eine sehr selbstbewusste junge Frau.