Buchrezension

Das Buch mit dem Titel „Klassenspiel“ von Celia Rees setzt sich mit dem Thema Mobbing und Ausgrenzung und deren Ausartung/Auswüchse an einer englischen Schule auseinander. Im Mittelpunkt steht die 13-jährige Alex, die sich mit der Außenseiterin Lauren anfreundet, die, weil sie einen einflussreichen Jungen hat abblitzen lassen, wegen ihrer guten Leistungen und des Fremdseins aufgrund ihres Umzugs von Australien nach England gemobbt wird. Alex erinnert sich an einen Mobbingfall vor zwei Jahren in dem das Opfer einen Selbstmordversuch startete.

„Klassenspiel“ befasst sich mit einem sehr wichtigen und aktuellen Thema. Die Situation zeigt sich hauptsächlich aus der Sicht des Opfers wobei auch die Hintergründe der Täter aufgeführt werden, was dem Ganzen eine Abrundung verleiht. Die einfache Sprache ist ebenfalls ein Pluspunkt und auch die Parallelen zwischen den beiden Mobbingfällen und die Zeitsprünge machen das Buch interessant und spannend. Es gibt wichtige und verschiedene Charaktere z.B. das Verhalten der Lehrer: die einen ignorieren die Attacken und schrecken davor zurück, die anderen nehmen die Sache in die Hand und unternehmen etwas. Starke Mütter und abwesende Väter spielen in der Geschichte ebenfalls eine Rolle. Der Wandel der Hauptperson ist ebenfalls ein guter Aspekt, da sie von der Täterseite, die früher den Jungen schikanierte, der Selbstmordgedanken hegte, zur Opferseite übergeht und zur Helferin der gemobbten Lauren wird. Zwei Kritikpunkte sind anzumerken: Zum einen werden die Frauen in diesem Buch hervorgehoben und als gut und aufmerksam dargestellt. Die Männer als Ignoranten, die nie zuhause sind oder aber als böse Mobber. Zum anderen ist es eher unrealistisch, dass sich die Probleme in der Klasse nach der Aufklärung des Falles in Luft auflösen. Am Ende hat mir ein klärendes Gespräch zwischen den beiden Parteien gefehlt. Allerdings stellt das Buch das Thema nachvollziehbar dar, bringt vielleicht auch manche zum Nachdenken und ist durchaus weiterzuempfehlen.